Jena| 04. Jena 2025
Hitzeaktionstag 4. Juni 2025
Gesundheitliche Gefahren von Hitze nicht unterschätzen – Ärztinnen und Ärzte wichtige Ansprechpartner
(Jena) Den Gemeinsamen Hitzeaktionstag, eine Initiative von Bundesärztekammer, der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG), des AWO Bundesverbandes, der Deutschen Krankenhausgesellschaft, des Deutschen Pflegerats, des GKV-Spitzenverbandes und des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes sowie weiterer Institutionen und Verbände, nimmt die Landesärztekammer Thüringen erneut zum Anlass, um auf die Gesundheitsgefahren von Hitze aufmerksam zu machen.
„Hitze ist eines der größten klimawandelbedingten Gesundheitsrisiken in Deutschland. Die nächsten sehr heißen Tage kommen gewiss und es ist uns wichtig, auf die gesundheitlichen Gefahren von Hitze hinzuweisen“, so der Präsident der Landesärztekammer Thüringen, Dr. Hans-Jörg Bittrich.
Zu den gesundheitlichen Folgen des Klimawandels gehört zum einen eine Übersterblichkeit infolge von Hitzewellen bei vulnerablen Gruppen. Zum anderen entstehen auch Gefahren infolge neu auftretender Infektionskrankheiten, da sich einige Erreger bzw. ihre Überträger infolge der wärmeren Winter weiter nach Norden ausbreiten, beispielsweise die Asiatische Tigermücke, die u. a. für die Übertragung des Dengue-Virus bedeutsam ist. Ebenso ist mit einer deutlichen Zunahme von Allergie- und Asthmaerkrankungen zu rechnen.
Ärztinnen und Ärzte können Patienten beraten
In Hitzeperioden kommt es zu einer zusätzlichen Belastung des Gesundheitssystems. Neben einer erhöhten Krankheitslast steigt die Zahl der Krankenhauseinweisungen. Darüber hinaus sind Millionen von Menschen in ihrer Produktivität und ihrem Wohlbefinden stark eingeschränkt. „Hier sind ganz besonders ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen betroffen. Aber auch Säuglinge, Kinder und Schwangere sowie Obdachlose und Menschen, die im Freien arbeiten, haben verstärkt unter der Hitze zu leiden und sollten sich über Mittag im Schatten aufhalten, ausreichend trinken und Möglichkeiten der Abkühlung suchen“, so der Präsident der Landesärztekammer. „Hier können auch Ärztinnen und Ärzte eine wichtige Rolle spielen und Patientinnen und Patienten auf mögliche Gefahren und Auswirkungen von Hitze hinweisen, z. B. bezüglich der Lagerung von Medikamenten, und entsprechende Tipps geben. „Darüber hinaus wäre auch gutes nachbarschaftliches Engagement wünschenswert, bei dem besonders auf gefährdete Personen geachtet und wiederholt nachgeschaut wird“, so Dr. Bittrich.
In Zukunft drohen noch längere und intensivere Hitzeperioden, auf die Deutschland bisher nicht ausreichend vorbereitet ist. Deshalb ist es eine Forderung der Ärzteschaft, den gesundheitlichen Hitzeschutz gesetzlich zu verankern. Kommunen, Gesundheits- und Sozialeinrichtungen, Kindergärten, Schulen und Unternehmen sollten Schutzkonzepte pragmatisch umsetzen.
Notwendig ist folglich ein klarer gesetzlicher Rahmen für gesundheitlichen Hitzeschutz auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene. Über das Gesundheitsrecht hinaus muss der Hitzeschutz zugleich in relevanten Gesetzen und Rechtsverordnungen berücksichtigt werden, insbesondere auch im Bau- und Arbeitsrecht. Aus diesen Gründen begrüßt die Landesärztekammer Thüringen ausdrücklich das Engagement des Thüringer Gesundheitsministeriums zum Hitzeschutz.
Pressesprecherin: Ulrike Schramm-Häder (03641 614-103)