QUIT (Qualitätsnetz Intensivmedizin Thüringen)

Das Qualitätsnetz Intensivmedizin Thüringen (QUIT) ist ein Angebot der Landesärztekammer Thüringen (LÄKT) an Intensivmediziner aller Fachrichtungen. Das Netzwerk QUIT entstand als Zusammenschluss von bereits zuvor bei der LÄKT aktiven Qualitätsinitiativen im Bereich Intensivmedizin und besteht nun aus drei Angeboten:

Das „Benchmarking in der Intensivmedizin“ (Qualitätsmanagement Intensivtherapiestation - QMITS) wird seit 2003 betrieben. Mit dem Benchmarking QMITS verfügt die Landesärztekammer Thüringen (LÄKT) über ein in Deutschland einzigartiges, internetbasiertes Online-Qualitätstool, an dem bundesweit Intensivstationen aller Fachrichtungen aus Kliniken aller Versorgungsstufen bereits teilnehmen bzw. teilnehmen können. Verwendet wird ein Datensatz, der vier verschiedene Ebenen betrachtet: 1. Strukturdaten, 2. Patientendaten zur Intensivbehandlung, 3. Leistungsmerkmale der Intensivbehandlung und 4. Patientendaten zum gesamten Krankenhausaufenthalt. Der Zeitaufwand für die Datenerfassung ist gering, denn die Strukturdaten müssen jährlich nur einmal erfasst werden. Die Patientendaten sind pro Aufenthalt einmal zu erfassen oder können aus dem Krankenhausinformationssystem der Klinik übernommen werden. Der SAPS-Score muss einmalig bei der Aufnahme auf ITS und der TISS-Score täglich generiert werden. Dies steht in guter Übereinstimmung mit der notwendigen Dokumentation zur Abrechnung der intensivmedizinischen Komplexpauschale, so dass auch hierbei kein zusätzlicher Zeitaufwand benötigt wird. Die Daten werden online an einen zentralen Server übermittelt, anonymisiert und gepoolt und den teilnehmenden Kliniken tagesgleich online zur Einsicht zur Verfügung gestellt. Die LÄKT garantiert als Datentreuhänder Vertraulichkeit und Datenschutz. Teilnehmende Kliniken können ihre individuellen Ergebnisse mit der Peer Group, die den Ergebniswert aller Teilnehmerkliniken darstellt, vergleichen. Es werden verschiedene, vorformulierte Auswertungen angeboten, (z. B. Anzahl und Dauer der Beatmungen, Vergleich der errechneten („standard mortality rate“) zur tatsächlich aufgetretenen Sterblichkeit etc.). Darüber hinaus besteht für die Teilnehmer auch die Möglichkeit, eigene Auswertungen ihrer Daten zu generieren. Nähere Informationen sowie eine Demoversion des Benchmarkservers sind im Internet unter http://www.qmits-projekt.de zu finden.

Voraussetzung für die Teilnahme an QMITS

  • Anmeldung beim Referat für Qualitätssicherung der LÄKT für die QUIT-Teilnahme.
  • Abschluss eines Vertrages zwischen dem Teilnehmer, der LÄKT und der EDV-Firma TAKWA als Betreiber des Servers.

Ziel des Peer Reviews ist es, zu Organisation, Abläufen und Behandlungsqualität Ihrer Intensivstation mit einer externen Expertengruppe in Diskussion zu treten. Zu diesem Zweck werden Sie von erfahrenen Intensivmedizinern und intensivmedizinischen Pflegekräften (Peers) besucht. Dabei geht es nicht so sehr um eine Inspektion, sondern um ein Gespräch auf Augenhöhe, bei dem beide Seiten voneinander lernen sollen. Das Peer Review der Landesärztekammer Thüringen (LÄKT) wird entlang des Curriculums für Peer Reviews der Bundesärztekammer  durchgeführt. Die Inhalte des Peer Reviews entsprechen dem von der DIVI entwickelten Verfahren und sind mit den in der DIVI vertretenden Fachgesellschaften abgestimmt. In Thüringen wird das Verfahren seit 2011 angeboten.

Das Peer Review ist kostenpflichtig. Die Durchführung wird nach der Gebührenordnung der LÄKT abgerechnet.

Wie können Sie ein Peer Review erhalten?

Bitte melden Sie den Wunsch für ein Peer Review beim Referat für Qualitätssicherung der LÄKT an. Die LÄKT übernimmt dann die weitere Planung.

Wie wird das Peer Review vorbereitet?

  • Sie erhalten einen detaillierten Fragebogen zur Organisation Ihrer Intensivstation, den Sie bitte vor dem Peer Review an die LÄKT zurückschicken.
  • Die LÄKT stellt das Peer Review-Team zusammen (2 Ärzte, 1 Pflegekraft, 1 Repräsentant(in) der LÄKT)
  • Die LÄKT plant den Termin mit Ihnen. Bitte planen Sie einen Arbeitstag für den Besuch der Peers ein.

Was geschieht am Besuchstag?

  • Vormittags: Besprechung der Organisation Ihrer ITS anhand des von Ihnen vorab ausgefüllten Fragebogens (Teilnehmer: ärztliche und pflegerische Leitung der ITS)
  • Nachmittags: Begehung der ITS und Patientenvisite unter Berücksichtigung der Qualitätsindikatoren der DIVI
  • Diskussion der Peers (nicht-öffentlich)
  • Vorstellung der Ergebnisse des Besuchs durch die Peers (SWOT-Analyse: Stärken - Schwächen - Chancen - Risiken) und Diskussion möglicher Lösungswege


Im Nachgang erhalten Sie einen schriftlichen Abschlussbericht, der ausschließlich dem Auftraggeber des Peer Reviews zugeht. Die erfolgreiche Teilnahme am Peer Review Verfahren wird durch eine Urkunde der LÄKT gewürdigt.

Die Qualitätszirkel dienen dem Informationsaustausch und der Diskussion zu aktuellen Themen der Intensivmedizin. Nach einem kurzen Einführungsvortrag für das gewählte Thema steht die Diskussion im Vordergrund. Dabei berichten die Teilnehmer über das Vorgehen, Probleme und lokale Lösungen auf ihrer Intensivstation. Die Qualitätszirkel sind im Fortbildungskalender der Landesärztekammer Thüringen (LÄKT) ausgewiesen. QMITS-Teilnehmer werden zusätzlich per Mail eingeladen. Gerne nehmen wir Themenwünsche für QUIZ entgegen.

Interessierte Kolleginnen und Kollegen sind zur Teilnahme an allen drei Qualitätssicherungsmaßnahmen jederzeit eingeladen, können sich jedoch auch jeweils nur an einem der drei Verfahren beteiligen. Insbesondere die Teilnahme an den Qualitätszirkeln ist ohne besondere Anmeldung oder Akkreditierung möglich.

PD Dr. Frank Bloos, FA Anästhesiologie, Universitätsklinikum Jena
Dr. Frieder Knebel, FA Anästhesiologie, Thüringen-Kliniken GmbH, Pößneck
Dr. Gerd Scheiber, FA Anästhesiologie
Oliver Zengraf, FA Anästhesiologie, Zentralklinik Bad Berka GmbH

Ingo Buchholz
Fa. TakWa GmbH
Friedrich – List – Str. 36
99096 Erfurt
www.takwa.de

Thüringer Ärzteblatt

Qualitätsnetz Intensivmedizin Thüringen (QUIT)
Per Benchmarking und Peer Review zu besserer Qualität
Bloos, Frank, Dr med, PhD: Ärztebl. Thüringen, 24 (1), 36, 2013