Erfurt| 20. Mai2025
Thüringens kleinen Krankenhäusern eine Zukunft geben
Landesärztekammer und BARMER warnen vor weiteren unkontrollierten Schließungen und zeigen Wege auf
Erfurt, 20. Mai 2025 – Das Stabilisieren und Umwandeln von Thüringens kleinen Krankenhäusern muss aus Sicht von BARMER und Landesärztekammer bei der Krankenhausreform oberste Priorität bekommen. Die weitgehende Schließung der Standorte Schleiz, Neuhaus und Bad Frankenhausen habe gezeigt, dass kleine Kliniken vor enormen Transformationsproblemen stehen. „Kliniken zu schließen ist momentan augenscheinlich oft der einfachere Weg als eine geordnete Weiterentwicklung. Aus den Fehlern der vergangenen Jahre muss gelernt und den Krankenhäusern eine medizinisch und wirtschaftlich sinnvolle Perspektive gegeben werden. Die Versorgung der Patientinnen und Patienten darf nicht einfach wegbrechen. Es braucht neue Strukturen, die aktuellen und künftigen Anforderungen sowie dem medizinischen Fortschritt gerecht werden“, so BARMER Landesgeschäftsführerin Birgit Dziuk heute bei einer gemeinsamen Veranstaltung der Kasse mit der Landesärztekammer. Deshalb begrüße sie ausdrücklich die Ambitionen in der Thüringer Politik, die Krankenhausplanung neu zu gestalten. Es sei besser, Krankenhausplanung als vorausschauenden und kontinuierlichen Prozess anzulegen. Dabei sei wichtig, verstärkt mit Häusern und ambulanten Versorgern vor Ort in den Dialog zu gehen, wie Versorgung gemeinsam gestaltet werden kann und welche Angebote dafür geschaffen werden müssen.
Die zusätzlichen 20 Mio. Euro unbedingt nutzen
„Das kann ich nur unterstützen“, so der Präsident der Landesärztekammer Thüringen, Dr. Hans-Jörg Bittrich. „Eine Um- bzw. Neustrukturierung der Krankenhauslandschaft ist notwendig, um auch langfristig eine gute und gerechte Qualität in der Gesundheitsversorgung unserer Thüringer Bevölkerung zu erreichen. Und damit es nicht zu einer kalten Strukturbereinigung in unserem Bundesland kommt, muss dieser Prozess geplant und begleitet und insbesondere für die kleinen Häuser müssen Lösungen erarbeitet und aufgezeigt werden.“
Erste Schritte sind bereits begonnen worden. So hat das Land Thüringen im Landeshaushalt 2025 insgesamt 20 Millionen Euro zusätzlich explizit für die Transformation von Krankenhäusern bereitgestellt. Weiterhin hat Gesundheitsministerin Katharina Schenk mit vier Regionalkonferenzen bereits den Dialog mit den Kliniken vor Ort gesucht. Nun bräuchten jedoch vor allem die kleinen Krankenhäuser eine enge politische Begleitung, um den Prozess anzustoßen. „Dazu muss insbesondere eine rechtliche und wirtschaftliche Sicherheit für den Umwandlungsprozess vom kleinen Krankenhaus hin zu einem ambulante und stationäre Versorgung verbindenden Anlaufpunkt geschaffen werden, soweit eine weitere Versorgungsnotwendigkeit in der Region gesehen wird“, so der Präsident der Landesärztekammer Thüringen, Dr. Hans-Jörg Bittrich.
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